Erweiterte Bürgerbeteiligung zum Freiburger Flächennutzungsplan 2020

Leistungen:
Prozessgestaltung und –beratung, Coaching, Moderation, Dokumentation

Aufgabenprofil:
Unter veränderten Rahmenbedingungen (neuer OB, neue Projektgruppe, Nachhaltigkeit als Leitprinzip) sollte das Flächennutzungsplanverfahren mit einer erweiterten Bürgerbeteiligungsverfahren in einem möglichst kompakten Zeitraum durchgeführt werden (Juli 2003-Mai 2005).
Gemeinsam mit Schlüsselpersonen (aus Verwaltung und Bürgerschaft)  wurden zu Beginn des Beteiligungsverfahrens die passenden Beteiligungselemente festgelegt (stadtteilbezogene Veranstaltungen, offener Informationszugang, Kleingruppenarbeit).  Anschließend wurden im Dialog mit der Bürgerschaft Leitziele zur zukünftigen Flächenentwicklung formuliert, die zu einem späteren Zeitpunkt für die konkrete Diskussion der Bauflächendarstellungen im FNP (67 Wohn- und Gewerbeflächen im Außenbereich) als Bewertungsmaßstab herangezogen werden sollten.
Für die  Phase der erweiterten Bürgerbeteiligung wurden 40 ehrenamtliche DialogMentorInnen gewonnen, die die strukturierten Flächendiskussionen der 18 Arbeitsgruppen leiteten, vorbereitet und gecoacht von cg konzept. Die DialogmentorInnen waren interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich durch Moderationserfahrung oder Fachkompetenz auszeichneten. Sie wurden  an einem Wochenende auf ihre Rolle der Gesprächsführung inhaltlich wie prozessual geschult.

Die einzelnen Arbeitsgruppenergebnisse wurden von cg konzept  inhaltlich zusammengeführt und in vier stadtbereichsweiten Veranstaltungen präsentiert. Hier wurde das abschließende Feedback der Teilnehmenden aufgegriffen, um am Ende dem Gemeinderat ein gebündeltes Votum für die künftigen Bauflächen im FNP zu übergeben.

Ergebnis:
„Der hohe Aufwand zur Durchführung der erweiterten Bürgerbeteiligung hat sich gelohnt“, so Norbert Schröder-Klings, der Leiter des Referats für Stadtentwicklung und Bauen. Das Votum der Bürgerschaft wurde vom Gemeinderat  aufgegriffen und bei fast allen Flächen wurde der Empfehlungen der Bürgerschaft gefolgt. Abweichende Entscheidungen wurden begründet und für die Bürgerschaft transparent gemacht.
Für die Stadt Freiburg  und Ihre BürgerInnen war dieses Beteiligungsverfahren nach einem gescheiterten ersten Versuch und einem gewachsenen  Misstrauen gegenüber der Verwaltung und Politik ein vertrauensbildender Schritt nach vorne.

Auftraggeber:
Projektgruppe Integrierte Stadtentwicklung (PRISE) der Stadt Freiburg. Projektleitung: Norbert Schröder-Klings; Sachbearbeitung: Annette Schubert und Katharina Koch

Kundenfeedback:
„Wir haben ein engagiertes und flexibles Moderationsteam gesucht, das die Freiburger Rahmenbedingungen gut kannte und damit umgehen konnte. Es wurde hoch motiviert und erfolgreich in dem sehr knappen Zeitraum gearbeitet. Es hat sich gezeigt, dass dieser Art der informellen Beteiligung sehr zur Akzeptanz in der Bürgerschaft beiträgt und das formelle Planungsverfahren eher verkürzt“ (Zitat Norbert Schröder-Klings).

Publikationen und links:
Grüger, C.; Koch, K.; Schubert, A.: Bürger bewegen: Die erweiterte Bürgerbeteiligung zum Flächennutzungsplan Freiburg, in: Selle, Klaus (Hg): Planung neu denken, Bd.2; Praxis der Stadt- und Regionalentwicklung, Dortmund 2006, S. 528-540

Umfangreiche Infos auch zur Bürgerbeteiligung zum FNP 2020 sind zu finden unter www.freiburg.de/Stadt/Planen und Bauen/Stadtentwicklung und Stadtplanung/Flächennutzungsplan/FNP 2020

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